Chaga
Inonotus obliquus – Clinker Polypore – Cinder Conk – Schiefer Schillerporling – Kabanoanatake – Bai Hua Rong / Hua Jie Kong Jun
“„Geschenk der Götter“ – der König der Heilpilze aus Sibirien
Interessante Inhaltsstoffe – mehr als 200 Verbindungen (1)
Melanin-Glucan-Komplex (2) – Das Melanin von Wildpilzen ist als Allomelanin bekannt (stickstofffreies komplexes Melanin, das mit Polysacchariden und Proteinen assoziiert ist und am häufigsten in Pilzen vorkommt (3)), während das Melanin von Zuchtpilzen als Eumelanin klassifiziert wird – die häufigste Form von natürlichem Melanin beim Menschen (4)(1): Schützt vor UV-Strahlung durch DNA-Reparatur, Antioxidans, antihyperglykämisch (1,2,5–7), entzündungshemmend, antiviral, hypolipidämisch und immunmodulatorisch (8,9).
Triterpenoide:
Betulin und Betulinsäure – wenn es auf Birken wächst, enthalten die schwarzen verkohlten Teile bis zu 30 % Betulin (1): tumorhemmend/krebsbekämpfend (10), antiviral (1), antioxidativ (8,9), entzündungshemmend und wundheilend (2,5,7)
Inotodiol – eines der Lanostan-Triterpenoide, das im rotbraunen Inneren des Pilzes vorkommt und einer der wirksamsten Inhaltsstoffe ist (1): entzündungshemmend (11), blutzuckersenkend, antimutagen, antioxidativ (7) und krebswachstumshemmend (5)
Inonotus-Polysaccharide: breite antivirale Wirkung gegen Herpesvirus 1 (HSV-1), Influenzaviren H3N2 und H5N6 (11,12), immunstimulierend, krebswachstumshemmend und blutzuckersenkend (5), entzündungshemmend, antioxidativ, hypolipidämisch, hepatoprotektiv und gegen Müdigkeit wirksam (8)
Tripeptide: antithrombotisch (5)
Styrylpyronen (z. B. Inonoblin A): antioxidativ und antiviral (1,5)
Ergosterolperoxid: antikarzinogen und blutzuckersenkend (7)
Hispolon und Hispidin: tumorhemmend (7)
Besonders reich an Polyphenolen: stark antioxidativ, Anti-Aging-Wirkung (1,5,8), Sesquiterpene und Nicht-Terpenoide – Fettsäuren (1)
Nährstoffgehalt: Feuchtigkeit 3,5 %, Rohprotein 2,4 % (mehr im Myzel als in den Fruchtkörpern (1)), Rohfett 1,7 %, Asche 10,4 %, Rohfaser 67,5 %, reduzierender Zucker 4,2 %, Polysaccharide 10,3 %. (8)
Wirkungsbereiche und Anwendungen
Magen-Darm-Erkrankungen (1,10,13)
Gastritis (11)
Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre (6,11,14)
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (IBD) (15,16) – Colitis ulcerosa und Morbus Crohn
Adjuvans in der Krebsbehandlung
Magen-Darm-Krebs (11)
Darmkrebs – Ethanolextrakte zeigen in vitro- und in vivo-Studien eine antiproliferative Wirkung (1,17)
Leberkarzinom – Wasserextrakte zeigen in vitro eine Antitumoraktivität (17), I. obliquus-Polysaccharide (IOPS) zeigen in vitro Zytotoxizität (8)
Hautkrebs (11)
Melanom – Wasserextrakte hemmen die Zellproliferation in vitro und in vivo (1,17)
Lungenkrebs (11) – in vitro-Aktivität gegen nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) (1) und in vivo-Aktivität gegen Lungenkrebs und Lewis-Lungenkrebs (9,17,18)
Gebärmutterhalskrebs – Antitumoraktivität in vitro (1)
Eierstockkrebs – IOPS-Verabreichung zeigt Zytotoxizität in vitro (8)
Brustkrebs – berichtete Aktivität in vitro (19) und in vivo (17)
Neurogliocytom – Polysaccharidextrakte zeigen in vitro Aktivität (17)
Osteosarkom – reguliert Proliferation, Migration, Invasion und Apoptose in vitro (20)
Terminaler Krebs, unabhängig von der Tumorlokalisation (6)
Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens
Verlangsamung des Tumorwachstums
Linderung von Tumorschmerzen
Linderung der Nebenwirkungen der Chemotherapie
Perspektiven: Rohextrakte von I. obliquus (CEIO) könnten die Häufigkeit der Tumorbildung bei gesunden Personen verringern. Bei Patienten, die durch Chemotherapie eine vollständige Remission erreicht haben, könnte die Verabreichung von CEIO die Aktivierung von onkogenen Signalen hemmen und so Metastasen verhindern. Bei Patienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen, könnte CEIO nicht nur die Tumorzellen chemosensibilisieren und dadurch die chemotherapeutische Wirkung verstärken, sondern auch dazu beitragen, die geschwächte Immunität wiederherzustellen und vor ulzerativen Schäden am Magen-Darm-Trakt und anderen Nebenwirkungen der Chemotherapie zu schützen (21). Bislang sind alle in vivo und in vitro durchgeführten Krebsstudien recht begrenzt und liefern nur Hinweise für umfassende klinische Studien.
Immunmodulation und starke antioxidative Wirkung (1,5,11)
Hauterkrankungen
Akne, atopische Dermatitis, Ekzeme, Dermatitis (2,6)
Psoriasis, insbesondere mit zusätzlichen gastrointestinalen Beschwerden (1,6,10,14,22)
Antiviral
Herpes-simplex-Virus (HSV) – antivirale Wirksamkeit in vitro nachgewiesen (10–12)
Influenza (1,2,5,11,12)
HIV (1,10,12) seit 1998
Chronisches Erschöpfungssyndrom – Studien mit Tiermodellen durchgeführt (2,5,23)
Neuroprotektiv bei neurodegenerativen Erkrankungen, z. B. Alzheimer-Krankheit (24): In-vitro- und In-vivo-Studien haben die präventive und schützende Wirkung von IOPS gegen Alzheimer durch Modulation des oxidativen Stresses im Gehirn (24,25), Aktivierung der Durchblutung des Hirngewebes und Erhöhung der bioelektrischen Aktivität in der Großhirnrinde (1) erfolgreich nachgewiesen.
Metabolisches Syndrom: Antidiabetische Wirkung, die den Blutzuckerspiegel durch starke Hemmung von Alpha-Glucosidase und Alpha-Amylase in In-vitro- und In-vivo-Modellen senkt (1,26,27), zeigt blutfettregulierende Wirkungen (1).
Allergien und verwandte Erkrankungen: Die Verabreichung von IOPS könnte atopische Dermatitis, Nahrungsmittelallergien, allergische Rhinitis oder Asthma behandeln, insbesondere bei systemischen Allergien, die durch Ovalbumin (OVA) in Tierversuchen verursacht werden (8,13).
Präbiotikum: Tierstudien zeigen starke positive Auswirkungen auf die Regulierung der Darmmikrobiota durch immunmodulierende Glucane (8,13).
Hepatoprotektiv: Bei mit Toxoplasma infizierten Mäusen zeigen sich leberschützende Wirkungen (8).
Traditionelle Verwendung (1,8,16,25,28):
Rheumatische Schmerzen
Verschiedene Krebsarten und Tumore, darunter Morbus Hodgkin, Rektumkarzinom, Lippentumore, Magen-Darm-Krebsarten
Tuberkulose
Würmer
Magen-Darm-Probleme – Gastritis, Geschwüre, Lebererkrankungen
Blutreinigend, tonisierend
Schmerzlindernd
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Metabolisches Syndrom – Diabetes, Fettstoffwechselstörung
Wundversorgung
Entzündungshemmend
Antibakteriell
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